Neben den USA und einigen europäischen Nachbarländern gilt Ungarn bei deutschen Paaren mit unerfülltem
Kinderwunsch mittlerweile als Geheimtipp für eine Leihmutterschaft. Das ungarische Gesetz
erlaubt nicht nur die Leihmutterschaft an sich, sondern auch die Eizellspende.
Die Eizellspende ist eine Methode zur Reproduktion, bei der die Eierstöcke der
Spenderin medikamentös angeregt werden, sodass gleichzeitig mehrere Eizellen
heranreifen. So können der Spenderin im Zuge eines Eingriffes mehrere Eizellen
entnommen werden. Anschließend werden die Eizellen mithilfe der
In-vitro-Fertilisation (IVF) oder der Spermieninjektion befruchtet und in den
Körper der Empfängerin transferiert.
Angewandt wird diese Methode bei Frauen, deren Körper aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters oder einer Erkrankung nicht mehr in der Lage ist, selbst Eizellen zu produzieren.
Im Vergleich zu
anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise England, Italien oder Belgien
ist die Eizellspende in Ungarn an weniger Restriktionen gebunden. Die
Vermittlung einer Spenderzelle erfolgt zudem wesentlich schneller. Die Kosten
für eine Eizelle können in Ungarn bis zu 7000 Euro betragen.
Immer mehr Frauen, deren eigener Körper nicht oder nicht mehr in der Lage ist,
selbst Eizellen zu produzieren, greifen bei der Leihmutterschaft auf dieses
Verfahren zurück.
Diese Methode der
künstlichen Befruchtung birgt im Gegensatz zur Insemination, bei der die
Leihmutter mit dem Sperma des Mannes befruchtet wird, den Vorteil, dass das
Kind nichts mit den Genen der austragenden Mutter gemein hat.
Bei Frauen, die sich mithilfe einer Leihmutter ihren Kinderwunsch erfüllen, ist
das Verfahren der Eizellspende beliebt, da es eine gewisse biologische Distanz
zur Leihmutter gewährt.
Gleichzeitig reduziert sich die Wahrscheinlichkeit,
dass die Leihmutter das Kind aufgrund der starken Bindung nach der Geburt nicht
herauszugeben gewillt ist.
Das ungarische Gesetz setzt zudem fest, dass die Entscheidung über die Anzahl
der Embryonen, die in den Körper der Frau eingesetzt werden, vorher vom Paar
selbst getroffen werden muss.