Kinderlose Paare, die sehnsüchtig auf ein Kind hoffen, werden in vielen Ländern
vor erhebliche Probleme gestellt. Zwar besteht grundsätzlich die Möglichkeit
einer Adoption, doch aufgrund der medizinischen Fortschritte wünschen sich
immer mehr Paare ein Kind, das aus den eigenen Genen entsteht. Hierbei stellt
sich oft die Frage, wie man ein Kind bekommen kann und genauso häufig sieht man
in der Leihmutter die letzte Chance. Während in den Niederlanden, Griechenland,
Belgien und Großbritannien die Leihmutterschaft durchaus praktiziert wird und
nicht verboten ist, sieht es in Schweden ganz anders aus. Hier wird man auf der
Suche nach einer Leihmutter ebenfalls nicht fündig, denn dies ist in Schweden
verboten.
2002 war Schweden eines der ersten Länder, welche homosexuellen Paaren ein
volles Adoptionsrecht einräumte. Der Jubel war groß, doch mehr als neun Jahre
später sind die Zahlen ernüchternd. Die Bilanz: Es gab keine Adoptionen durch
gleichgeschlechtliche schwedische Paare. Grund dafür ist der, dass sowohl
ausländische Adoptionsagenturen, als auch die schwedischen Behörden gegen
homosexuelle Paare sind. Ein Kind wird nicht vermittelt.
Diese Erfahrung mussten insbesondere viele schwule Paare machen. Lesbische Pärchen
konnten sich bisher immer noch selbst behelfen, allerdings stehen auch sie für
die Legalisierung der Leihmutterschaft in Schweden.
Derzeit verfolgen einige lokale Politiker, die selbst von der Problematik betroffen sind, das Ziel, die Leihmutterschaft in Schweden zu legalisieren. Ob und wann dies allerdings der Fall sein wird, bleibt bis dato fraglich. Zur Zeit können schwedische Paare ebenso wenig wie deutsche Paare eine Leihmutter legal beauftragen. Sie alle müssen sich an die gesetzlichen Vorschriften halten, die die Leihmutterschaft verbieten.
Dadurch wird jedoch der so genannte Unfruchtbarkeitstourismus insbesondere in die osteuropäischen Länder deutlich angefacht und die Leihmütter in Russland, der Ukraine oder Tschechien erleben einen wahren Boom.