Die Leihmutter in Portugal

Seit 2006 ist die Leihmutterschaft in Portugal gesetzlich verboten. Laut der portugiesischen Gesetze über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung kann eine Missachtung mit bis zu zwei Jahren Gefängnisstrafe oder einer Geldstrafe von bis zu 240 Tagessätzen geahndet werden. 

Nicht genug offenbar, denn trotz eindeutiger Gesetzeslage und drohender Sanktionen steigt die Geburtenrate durch manche Leihmutter in Portugal stetig an. 

Armut, wachsende finanzielle Sorgen und Engpässe - der Wunsch nach finanzieller Sicherheit bewegt immer mehr Portugiesinnen dazu, ihren Körper für eine Leihmutterschaft anzubieten.

Die Summen, die eine Frau mit dem Austragen eines fremden Kindes verdienen kann, differenzieren stark. Im Netz kursieren Zahlen von 30.000 bis hin zu 100.000 Euro, die gut betuchte Paare einer Leihmutter in Portugal zukommen lassen. 

Im Oktober 2010 reichte der portugiesische Rat zur medizinischen Unterstützung der Fortpflanzung CNPMA (Conselho Nacional de Procriação Medicamente Assistida) einen Vorschlag zur Änderung des Gesetzes beim Parlament ein. Hiernach sollte es Frauen ermöglicht werden, eine Leihmutter in Portugal in Anspruch zu nehmen, wenn sie selbst körperlich nicht dazu in der Lage seien ein Kind auszutragen. 

Das Parlament lehnte jedoch ab – nach wie vor sind laut portugiesischem Gesetz jegliche Rechtsgeschäfte mit einer Leihmutter in Portugal ungültig.

Dennoch gibt es auch hier nach wie vor Kliniken, die Leihmütter in Portugal entgegen der geltenden Gesetze aufnehmen und sowohl psychisch, als auch physisch betreuen. In Zeiten finanzieller Unsicherheit geht es aber auch ihnen vornehmlich um das Geld – ihre Unterstützung lassen sie sich teuer bezahlen.