Auch in
Polen gibt es nahezu keine gesetzlichen Regelungen zum Thema Leihmutterschaft. So verwundert es nicht, dass viele
deutsche Paare ins benachbarte Ausland fahren, um sich den Herzenswunsch des
eigenen Kindes zu erfüllen. Schon bei der künstlichen Befruchtung gelten in
Polen deutlich bessere Vorschriften. So können im Reagenzglas gezeugte
Embryonen bis zu fünf Tagen beobachtet werden, bevor sie in den Uterus
eingesetzt werden müssen. In Deutschland muss jeder lebensfähige Embryo sofort
eingesetzt werden. Das bedeutet, dass auch Embryonen mit geringen
Überlebenschancen in die Gebärmutter eingepflanzt werden müssen, weshalb
natürlich ebenfalls die Chancen auf eine Schwangerschaft deutlich geringer
ausfallen.
Ebenfalls kann man in Polen noch eine Leihmutter engagieren. Allerdings ist die
Leihmutterschaft aufgrund des wahren Babybooms, der in den letzten Jahren
eingesetzt hat, mittlerweile sehr heftig diskutiert. Wie lange also die
Leihmutter in Polen noch legal tätig werden darf, ist somit fraglich.
Wichtig bei der Wahl einer Leihmutter in Polen ist zudem, dass sich deutsche
Paare im Vorfeld genau informieren. Eine polnische Agentur bietet die
Leihmutterschaft in Polen für etwa 30.000 Euro an. Hier sollten Paare aber
immer auf die Seriosität der Agenturen achten.
So lässt sich eine seriöse Leihmutter-Agentur beispielsweise daran erkennen,
dass sowohl die kinderlosen Paare, als auch die in Frage kommende Leihmutter
sich umfassenden Untersuchungen unterziehen müssen. Dadurch soll sicher
gestellt werden, dass es nicht zu Erbkrankheiten kommen kann und dass keine der
Parteien unter schweren Erkrankungen, wie dem HI-Virus beispielsweise, leidet.
Außerdem sollte ein Vertrag abgeschlossen werden, der für beide Parteien bindend,
aber auch fair ist. Wenn die polnische Leihmutter beispielsweise Drillinge zur
Welt bringt, sollten deutsche Paare auch alle drei Kinder abnehmen. Da der
Themenbereich sehr komplex ist, sollte ein versierter Anwalt, der sich auf
internationales Familienrecht spezialisiert hat, vor der Entscheidung zu Rate
gezogen werden.