Nach Jahren der Illegalität steht das generelle Verbot der Leihmutter in Finnland nun auf der Kippe. Die finnische Ethikkommission ETENE, die sich bislang entschieden gegen die Legalisierung der Leihmutterschaft aussprach, erklärt ihr Umdenken mit der Anpassung an die Entwicklungen und Bedürfnisse der Gegenwart. So kann es sein, dass in absehbarer Zukunft eine Leihmutter in Finnland gefunden werden kann.
Seit dem im Jahre 2006 verabschiedeten Gesetz, das jegliche medizinische Behandlung im Zusammenhang mit einer Leihmutterschaft untersagt, zieht es finnische Paare zur Erfüllung ihres Kinderwunsches vermehrt ins Ausland. Mit einer Lockerung des Verbotes der Leihmutter in Finnland möchte die Ethikkommission vor allem der zunehmenden Verlagerung der Leihmutterschaften in den Untergrund entgegenwirken.
Die Mannerheim League for Child Welfare, eine nichtstaatliche Organisation,
hält jedoch dagegen und begründet ihre Ablehnung des Vorschlages mit der Sorge
um die psychologische Bindung des Kindes zu seinen Müttern. Vor dem
Inkrafttreten des Verbotes hatten in Finnland insgesamt 18 Kinder auf diesem
Wege das Licht der Welt erblickt.
Im September 2011 reichte ETENE einen Vorschlag zur Lockerung
der Gesetzgebung bezüglich der Leihmutterschaft beim finnischen
Justizministerium ein. Die angestrebte Gesetzesänderung ist jedoch keine
absolute. Lediglich in Ausnahmefällen – dann, wenn eine Frau körperlich nicht
in der Lage ist, ein Kind auszutragen – soll eine Leihmutterschaft genehmigt
werden.
Außerdem bedürfe es, so die Ethikkommission, gesetzlicher Änderungen, die den
Schutz und die Rechte der kinderlosen Paare sicherstellten. Dies solle unter
anderem als gesetzliche Vorsorge für den Fall, dass eine Leihmutter in Finnland
die Herausgabe des Kindes verweigert, dienen.