Bislang waren Leihmutterschaften in Bulgarien grundsätzlich verboten. Doch im Untergrund florierte das Geschäft mit den Leihmüttern. Angestoßen von Kalina Krumova, Abgeordnete der rechtsextremen, nationalistischen Ataka-Partei Bulgariens, diskutiert das bulgarische Parlament derzeit über einen Gesetzesentwurf, der die Leihmutterschaft legalisiert.
Die Befürworter der Initiative argumentieren damit, dass man mithilfe eines Gesetzes die Machenschaften im Abseits regulieren und ihnen Grenzen setzen wolle. Die geforderten Abänderungen beinhalten, dass psychisch und physisch gesunde Frauen zwischen 25 und 45 Jahren, die selbst bereits mindestens ein eigenes Kind geboren haben, berechtigt werden, als Leihmütter zu fungieren. Um zu verhindern, dass sich Leihmutterschaften zu einem lukrativen Handelsgeschäft entwickeln, solle sich jede Frau nur bis zu zweimal als Leihmutter zur Verfügung stellen dürfen.
Das Recht eine Leihmutter in Anspruch zu nehmen, soll überdies künftig Frauen vorbehalten bleiben, die selbst körperlich nicht in der Lage sind, Kinder zu gebären.
Krumova stützte die Dringlichkeit ihrer Forderung auf den Umstand, dass es derzeit 270.000 Familien in Bulgarien nicht möglich sei, selbst auf natürlichem Wege Kinder zu bekommen.
Die Mehrheit der derzeit regierenden konservativen Partei Bulgariens, GERB, befürwortet die Abänderung des Gesetzes.
Indes gehen mehrere bürgerlich Organisierte Vereine auf die Barrikaden. In einem an die Regierung gerichteten offenen Brief heben sie vor allem den emotionalen Bruch, den Leihmutter und Kind gleichermaßen bei der Trennung zu durchleiden hätten, als Negativargument hervor. Außerdem prangern sie an, dass man bei einer Leihmutterschaft die Rechte des empfangenden Paares über die des Kindes und der Leihmutter stelle. Außerdem werde mit der Legalisierung der Leihmutterschaft die Tendenz zur Ausbeutung sozial benachteiligter Frauen gefördert.